Magiegebiete
Es gibt fünf Magiegebiete in Eressea. Jede Partei muß sich beim ersten Mal Lernen von Magie für ein Magiegebiet entscheiden; einmal festgesetzt, kann das Magiegebiet nicht geändert werden.
Im folgenden stehen die Beschreibungen der fünf Magiegebiete. Sie sind mit Absicht nicht konkreter formuliert, sondern sollen ein wenig Spielraum für die Phantasie lassen.
Illaun
"[ . . . ] und nur, wenn wir in die Welt der Träume versinken, erhaschen wir einen Blick in diese anderen Dimensionen. Dimensionen des Lichts und der Finsternis, der Paradiese und der Ungeheuerlichkeiten. Blicke in Vergangenheit, Zukunft und Gegenwart. Aber nicht in unsere eigene Welt, sondern in die Myriaden anderer Welten, die in unseren Geistern und im Anderswo existieren. Die Grenzen verschwimmen [ . . . ]"
Fragment aus dem Buch der Zeiten, abgefaßt in Althochelfisch, Alter unbekannt, Herkunft unbekannt, Verbleib des Originals unbekannt, Keine Kopien bekannt, Übersetzung des Fragments durch Rehlan Staubnix, Bibliothekar in der Abteilung für esoterische Schriften, Bibliothek der Akademie von Xontormia.
Tybied
"Nun, hmm, meine jungen Eleven, ihr habt alle im letzten Semester eine Einführung in die praktische Magie erhalten. Feuerkugeln, Illusionen, Bewegungen... Und nun, hmm, ist es an mir, euch allen diese Flausen wieder auszutreiben. Undankbar, sage ich euch..."
"Laßt mich euch erklären, hmm, was Magie wirklich ist. Sicher hat man euch etwas davon erzählt, daß es um die Manipulation von Energie und, hmm, Materie geht. Alles Unfug! Ihr müßt lernen, die Muster zu verstehen, aus denen die, hmm, die Magie besteht. Ihre, hmm, innere Struktur, die Quellen, hmm, ihrer Kraft. Nur dann, hmm, werdet ihr erfassen, wie großartig sie ist. Dann werdet ihr wissen, wie man sie manipuliert, ihre Fäden und Muster verändert und nach seinem, hmm, Gutdünken neu zusammensetzt. Was dann, hmm, wie ich zugeben muß, auch in der, hmm, Praxis ganz nützlich sein kann."
Aus einer Vorlesung vor Anfängerstudenten, Feoral Birnkern, Dozent für theoretische Magie, Akademie von Thall
E3A | Das dritte Zeitalter kennt kein Tybied |
Cerddor
In einer kleinen Schenke im Eryn'yn'Falathvorn, Süd-Andune:
Niolamel betrachtete den Sänger fasziniert. Die junge Elfe konnte die Kraft, die von seiner Stimme ausging, förmlich spüren, ja sehen. Sie betrachtete kurz den Rest der Zuhörer. Am Tisch neben ihr saß einer der stämmigen Bergelfen aus dem Dunfanaghy-Massiv. Was mochte den schwer bewaffneten und gerüsteten Mann nur so weit nach Süden verschlagen haben? Ganz friedlich saß der Elf, der einem als so wild und barbarisch verschrieenen Stamm angehörte, da und lauschte versonnen der Stimme des Sängers.
Einen Tisch weiter saß ein alter Mann, ein Mensch in einer zerschlissenen Uniformjacke der 13. Legion. Er sah nicht gut aus, das Alter hatte überdeutliche Spuren an ihm hinterlassen. Sein rechter Arm war steif, offenbar eine Kriegsverletzung. Seine rechte Gesichtshälfte verunstaltete eine tiefe Narbe, der Treffer einer Kriegsaxt, wie Niolamel vermutete. Auch er schien von der Stimme des Sängers gefangengenommen, und einen Moment erschien es der Elfe, als würde die Narbe im Gesicht des alten Mannes verblassen und neues Leben durch seine graue Haut pulsieren.
Gwyrrd
Draiochean bhean'Gwynewa schlich sich vorsichtig näher an die Lichtung heran, als das Knacken eines Astes hinter ihr sie erschreckt herumfahren ließ. Es würde doch nicht ihre Mutter Gwynewa sein? Die alte Katze konnte schrecklich wütend werden, wenn sie eine ihrer Töchter bei etwas erwischte, was sie ihr zuvor ausdrücklich verboten hatte, und das Betreten des Elfenwaldes hatte sie ausdrücklich verboten. Was Draiochean natürlich nicht daran hinderte, es trotzdem zu tun. 'Wann hätte sich jemals eine Katze etwas verbieten lassen!', dachte die noch sehr junge Katze stolz.
Der Verursacher des Knackens stand schuldbewußt und verlegen vor ihr. Llyfr'yn Darllenydd, einer der Söhne des Köhlers Grym ng'Darllen. Der unverschämte Kerl schlich schon einige Zeit um sie herum. Draiochean beschloß, ihn bei Gelegenheit ein paar ihrer Krallen kosten zu lassen, als sie durch ein helles Licht, daß von der Lichtung heranschien, abgelenkt wurde. Sie duckte sich schnell wieder ins Dickicht und bedeutete Llyfr, sich ebenfalls zu ducken und zu ihr zu kommen.
Auf der Lichtung hatten sich die Elfen versammelt und einen Kreis um das unnatürlich hoch auflodernde Feuer gebildet. Draiochean vernahm leisen, tragenden Gesang, der sich für ihre Ohren anhörte, wie das Rauschen des Windes in den Blättern eines uralten Waldes.
Der Gesang wurde lauter, und die Elfen auf der Lichtung begannen zu tanzen. Sehr langsam, sehr bedächtig, zunächst, dann etwas schneller. Plötzlich verstummte der Gesang und der Tanz endete. Die Magierin rief arkane Worte, laut hinaus in den Wald. Draiocheans und Llyfrs Herzen schlugen schneller, und er ergriff zaghaft ihre Hand, als etwas uraltes und großes die beiden packte und in die Luft erhob...
Draig
"So wisse denn, Menschling, das eure Zeit schon abgelaufen, noch bevor sie gekommen. Die Kräfte des Draig sammeln sich an den Grenzen der Ordnung. Sie werden die euren zerschmettern, so wie eure Schwerter und Speere mich zerschmettert haben. Sie werden euch fegen vom Angesicht der Erde wie der Wind des Abends den Staub des Punktes von den Blättern einer Wüstenblume weht. Denn das Draig ist Macht, und Macht ist das Draig... Ich sehe, du zweifelst? Du denkst daran, dir das Draig untertan zu machen? Vermessener Menschling, niemals wirst du es schaffen, das Draig zu bändigen, denn dafür reicht die Zeit von Hundert Leben wie dem deinen nicht aus. Du willst ein Diener des Draig sein? Wisse denn, daß das Draig keine Diener braucht, denn das Draig war am Anfang, und es wird am Ende sein."
Prophezeiung Igjarjuks, eines der Ältesten der Wyrme, auf seinem Totenlager nach der Schlacht von Melvaunt, zu Casandra, Meisterdiebin des Clans der Todesfalken
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