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* G. J. Aalders: „Die Meropes des Theopomp“, in: ''[[Historia (Zeitschrift)|Historia]]'' 27, 1978, S. 317-327. | * G. J. Aalders: „Die Meropes des Theopomp“, in: ''[[Historia (Zeitschrift)|Historia]]'' 27, 1978, S. 317-327. | ||
* Heinz-Günther Nesselrath: „Theopomps Meropis und Platon. Nachahmung und Parodie“, in: ''[[Göttinger Forum für Altertumswissenschaft]]'' 1, 1998, S. 1-8. [http://www.gfa.d-r.de/1-98/nesselrath.pdf online] | * Heinz-Günther Nesselrath: „Theopomps Meropis und Platon. Nachahmung und Parodie“, in: ''[[Göttinger Forum für Altertumswissenschaft]]'' 1, 1998, S. 1-8. [http://www.gfa.d-r.de/1-98/nesselrath.pdf online] |
Version vom 12. März 2011, 11:02 Uhr
Meropis (griech.: Μεροπίς) bezeichnet ein vom antiken Schriftsteller Theopompos von Chios erdachtes Land, das dieser in seinem nur fragmentarisch bei Claudius Aelianus überlieferten Werk „Philippika“ erwähnt (FGrHist 115 F 75). Es ist das Land der Méropes (poet. „Menschen“) und liege jenseits des Weltmeeres (Okeanos). Die Bewohner dort würden doppelt so groß und doppelt so alt wie gewöhnliche Menschen werden.
Theopompos schreibt von zwei Städten in Meropis: Eusebes (Vorlage:Polytonisch, „Ort der Frommen“) und Machimos (Μάχιμος, „Ort der Krieger“). Während die fromme Stadt in Überfluss lebe, Feldfrüchte bekäme, ohne dafür die Felder bestellen zu müssen, und ohne jede Krankheit glücklich und fromm lebe, werden in der kriegerischen Stadt die Menschen bereits mit Waffen geboren. Machimos führe ständig Krieg und habe alle Nachbarvölker unterworfen. Schließlich hätten zehn Millionen Krieger von Machimos das Weltmeer überquert um die Hyperboreer anzugreifen. Als sie jedoch sahen, dass diese „die glücklichsten Menschen“ diesseits des Okeanos seien, hätten sie nur Verachtung für sie übrig gehabt und es deswegen verschmäht, noch weiter vorzurücken. Am äußersten Rand von Meropis gebe es einen Ort namens Anostos (Vorlage:Polytonisch, „Ort ohne Wiederkehr“). Er gleiche einem gähnenden Abgrund, kenne weder Tag noch Nacht und werde von einem trüben, rötlichen Dunst bedeckt.
Die Beschreibung von Theopompos ist weder Utopie noch dient sie als politische Allegorie. Vielmehr ist sie als Persiflage von Platons Atlantis zu verstehen.
Quellen
- http://de.wikipedia.org/wiki/Meropis
- G. J. Aalders: „Die Meropes des Theopomp“, in: Historia 27, 1978, S. 317-327.
- Heinz-Günther Nesselrath: „Theopomps Meropis und Platon. Nachahmung und Parodie“, in: Göttinger Forum für Altertumswissenschaft 1, 1998, S. 1-8. online