Xontormia Express 1384

Aus Eressea
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Wir schreiben die erste Woche des Monats Eiswind im Jahre 45 des zweiten
                  Zeitalters. Es ist Winter. (04.01.2025)


8. Welt - Süd-Osten

Prinzessin von Riva Teil 1

Die Entscheidung

Der Thronsaal der Erzzwerge ist erfüllt vom Knistern der großen Schmiedefeuer, deren Glut die massiven steinernen Wände in ein warmes Licht taucht. Der Bergkönig, verweilt auf seinem kunstvoll gearbeiteten Thron aus Adamantiumerz, seine mächtigen Hände fest auf die Lehnen gelegt. Vor ihm steht sein engster Freund und Königlicher Berater, mit verschränkten Armen und einem Stirnrunzeln, das tiefe Falten auf seiner wettergegerbten Stirn wirft.

"Brogar, sieh es doch mal aus meiner Sicht. Die Kleine gibt uns keinen Anlass zum Zweifel. Sie ist loyal, fleißig und ehrgeizig. Wenn sie meint, dass sie eine Insel regieren kann, warum sollte ich es ihr verwehren?"

Brogar funkelt ihn mit scharfer Stimme an. "Weil sie nicht irgendeine Insel will, sondern eine, die größer ist als Ritus selbst. Und das, mein König, ist ein Fehler. Du gibst ihr nicht nur Land, du gibst ihr Macht. Macht, die sie, falls sie jemals anders über uns denkt, gegen uns verwenden könnte."

Xolgrim lacht leise, doch ein Hauch von Ärger schwingt in seiner Stimme mit. "Anders über uns denken? Hast du die Prinzessin in letzter Zeit gesehen? Sie trägt unsere Farben, singt unsere Lieder und hat den Griff des Kriegshammers perfektioniert. Die Kleine ist mehr Erzzwergin als manch eine, die hier geboren ist. Und, alter Freund ... Größer als Ritus? Viele Inseln haben mehr Land als Ritus. Doch wahre Größe liegt nicht in der Fläche, sondern in der Stärke, die man darauf aufbaut. Solveig von Riva will sich beweisen, und ich bin geneigt, ihr die Chance zu geben. Nicht, weil ich töricht bin, sondern weil ich sehe, was sie leisten könnte. Macht entsteht nicht durch Land, sondern durch den Willen, es zu beherrschen. Und bei Angroschs Barte. Willen hat die Kleine!"

Brogar seufzt schwer und fährt sich mit der Hand durch seinen dichten Bart. "Ich sage ja nicht, dass sie nicht unsere Werte teilt. Aber sie ist jung, impulsiv! Und diese Insel, Xolgrim – sie wimmelt von Untoten und Drachen. Willst du wirklich unsere Soldaten opfern, um ihren Ehrgeiz zu stillen?"

"Es wären nur wenige, die ich entsenden würde. Ein kleines Truppenkontingent, genug, um ihr einen Start zu verschaffen. Sie will den Rest allein regeln – das hat sie selbst gesagt."

Brogar starrt ihn entsetzt an. "Ein Start? Selbst wenn es nur wenige sind, riskierst du Leben für ihren Traum. Was, wenn die Drachen zurückschlagen? Oder schlimmer, wenn sie die Insel erobert und am Ende mehr will?"

Ein leises Schnauben kommt von Xolgrim, der sich nun mit seiner mächtigen Gestalt vorbeugt. "Hör mir zu, Brogar. Es geht nicht nur um Solveig. Cennaire ... Sie sagt es nicht direkt, aber ich sehe es in ihren Augen. Sie fühlt sich bedroht."

Brogar hebt skeptisch eine Augenbraue. "Bedroht? Von der Prinzessin? König, mit Verlaub, Cennaire ist deine Königin! Eine Katze, stolz, klug und weise. Was könnte sie von Solveig zu befürchten haben?"

Xolgrim lehnt sich zurück, seine Stimme ruhig, doch tief wie grollender Donner. "Cennaire hat Angst, dass die anderen sie mit Solveig vergleichen – und dass sie dabei verliert, weil sie keine Zwergin ist ..."

"Mit allem Respekt, mein König, das ist absurd. Euer Volk verehrt die Hohepriesterin der Katzengöttin."

Ein schwerer Seufzer entweicht Xolgrim, während er sich die Schläfen massiert. "Ach" eine abweisende Geste "Erklär das einer Frau ... Wenn es die Prinzessin weg von hier zieht, auf eine Insel nicht in unmittelbarer Nähe, dann ist das besser für uns alle. Sie hat uns in den 37 Jahren die sie bei uns lebt bewiesen, dass sie zu uns gehört. Wenn wir ihr keinen Weg nach vorn aufzeigen, was bleibt ihr?"

"„Wenn du ihren Ehrgeiz befriedigen willst, dann gib ihr einen anderen Titel, eine andere Aufgabe. Aber keine Insel! Und schon gar keine, die das Blut unserer Soldaten fordern wird. Es ist ein Spiel mit dem Feuer, mein König."

Mit einem lauten Knall lässt Xolgrim seine Faust auf die Armlehne des Throns niederfahren. „Hör endlich auf, von sterbenden Soldaten zu sprechen. Wir reden hier nicht von dahergelaufenen Söldnern, sondern von der Konzilianischen Armee, verdammt noch eins! Die werden wohl mit einem Haufen klappernder Knochen und dem ein oder anderen Wyrm fertig. Ich werde ihr diese Insel geben und einige tausend Soldaten, das Hauptheer DER SIEBEN verbleibt auf Lorbaas. Ich dulde und ertrage keine ewig klagende Prinzessin in meinen Hallen.“

Brogar steht stumm da, sein Blick finster, doch seine Stimme leiser als zuvor. „Wie Ihr wollt, mein König. Aber denkt daran: Ihr setzt den Stolz der Erzzwerge aufs Spiel, sollte dieser Plan scheitern.“

Die schweren Türen des Thronsaals fallen mit einem dumpfen Grollen ins Schloss, als Brogar den Raum verlässt. Xolgrim, nun allein, lässt sich zurück in den Thron sinken. Sein Blick wandert nach oben, zu der gewaltigen Karte, die das gesamte Deckengewölbe ziert. Jeder Kontinent, jede Insel, jedes Gebirge ist akribisch in die Decke gemeißelt, mit leuchtenden Farben bemalt und mit Edelsteinen verziert. Jeder Fleck der alten Welten ist eingezeichnet, keine Stelle leer geblieben.

Sein Blick verweilt auf der Insel, dem Stein des Anstoßes. Zerklüftete Berge, die steil an den Küsten emporragen, ein flacher Wüstengürtel und trügerisch ruhige Sümpfe – ein Paradies für Drachen. Gedankenversunken betrachtet Xolgrim die gülden glänzende Küstenlinie der Insel. Nach einem langen Moment lässt er den Kopf sinken, schließt kurz die Augen und atmet tief ein. "Die Zeit wird zeigen, ob dies ein Fehler war ... oder der Beginn einer neuen Legende."

Schließlich öffnet er die Augen und ruft mit donnernder Stimme nach einem Boten: "Schickt nach Ihrer Hoheit, Solveig Prinzessin von Riva. Ich habe ihr etwas mitzuteilen."

Wird fortgesetzt ...

11. Welt

Königin Tzi-Zzi fasst einen Entschluss

Einst war Stilla Zentrum eines regen Bündnisses aus bis zu 9 Völkern und ihren Freunden, die sich ihr kleines Paradies im Norden der 11. Welt erbaut hatten. Aber wie in allen älteren Regionen geschah im Laufe der Jahre immer weniger, es wurde ruhiger und ruhiger, und es setzte sich ein Volk nach dem Anderen zur Ruhe, bis nur noch der SCHWARM da war, um als letztes Mitglied des Stilla-Mihrandir-Bundes ihre stillen Inseln zu verwalten.

Tief unter der Klickwüste trauerte Königin Tzi-Zzi, die den SCHWARM seit seiner Gründung im Herdfeuer des Jahres 6 des Zweiten Zeitalters führte, ihren verlorenen Freunden aus alten Zeiten nach, erfüllt von Kummer - und Sorge. Denn, seit vor vier Jahren mit den Castaka ihre letzten Freunde verschwanden, quälte sie sich jeden Tag mit denselben Fragen:
Wird sich auch der SCHWARM eines Tages so auflösen? Werden die Inseln des Stilla-Mithrandir-Bunds von den letzten, wimmelnden Insekten des Bündnisses entblösst, karg und verlassen daliegen? Wird die bewegte Geschichte des alten Bundes, all das, woran seine Mitglieder geglaubt, was sie erreicht hatten, vergessen werden, so, als hätte es sie nie gegeben?

Doch eines Nachts, vor fast genau einem Jahr, sprach unerwartet jemand zu ihr. Es war der Geist eines mächtigen Insektenwesens, ihrem eigenen Volk nicht völlig unähnlich, das spürte sie sofort, und er offenbarte ihr im Traum das Geheimnis, wie sie mittels eines mächtigen Rituals zu einer Göttin werden könnte, die, wie ihr ganzes Volk, niemals sterben und die Erinnerung an den den Stilla-Mithrandir-Bund auf ewig bewahren würde. Der Name dieses grossen Geistes, der er ihr, als Vertrauensbeweiss, zögernd offenbart hatte (denn Namen haben viel Macht bei solchen Geistwesen), klang sogar ganz ähnlich dem ihres eigenen Volkes: schrm
Das musste ein Zeichen sein!
Also fasste die Königin einen Entschluss.

Das Ritual, von dem sie geträumt hatte, erforderte viel Macht. SEHR viel Macht, noch weit mehr, als ein einziger Magier jemals alleine ausüben könnte, und sei es auch der Mächtigste in ganz Eressea. Die Kraft von über 10000 Teilnehmern brauchte es (mindestens!), um den bleibenden Kontakt zu dem uralten Insektengeist herzustellen, und Laen und Mallorn und unzählige, hochmagische Paraphernalien in präziser Anordnung, und einen hochbegabten Magier wie Königin Tzi-Zzi selbst, um das Ritual zu lenken. Also befahl sie, in der strategisch günstig gelegenen Ebene Burrikives in Mithrandir, die von allen drei Inseln des ehemaligen Bundes gut angefahren werden kann, den Bau eines riesigen Magierturms. Und dorthin beorderte sie den grössten Teil ihres Volkes einschliesslich der talentiertesten Magier samt ihrer Vertrauten, um das immens komplexe Ritual vorzubereiten.

Und jetzt, fast genau ein Jahr später, an dem einzigen Tag des Jahres, wo Mond und Sonne in den richtigen Sternzeichen stehen und alle Sternenkonstellationen günstig sind, ist es endlich soweit:
Die Königin steht, in Gewänder mit den mächtigsten zauberkräftigen Runen gekleidet, umringt von ihren ebenso imposant ausstaffierten Magiern und unter dem dröhnenden Gesumme von 11111 umstehenden Insekten, vor dem imposanten, neuerrichteten Magierturm. Dort hebt sie den Blick gen Himmel, spreizt die Fühler, und spricht ein Wort.



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