Sternenstaub

From Eressea
Jump to navigationJump to search

Zwei Jahre lang hatte das eigens dafür gegründete "Institut zur Erforschung des Sternenstaubs" intensiv recherchiert, geforscht, experimentiert, diskutiert und philosophiert. Heute war nun der Tag gekommen, die Ergebnisse zu präsentieren. Der Institutsleiter tritt vor die versammelten Vertreter der schreibenden Zunft und beginnt zu referieren:

"Auf Grund unserer Forschungsergebnisse müssen wir davon ausgehen, das Sternenstaub einen extraeresseanischen Ursprung hat. Der wahrscheinlichsten Hypothese zufolge -- wobei ich nicht verschweigen möchte, dass es auch gegenteilige Vermutungen gibt -- handelt es sich ... Interstellare Materie ... Novas und Supernovas ... Staubbildungsfenster ... Impulsübertragung ... Strahlungsdruck ... Isotopenverhältnisse ... Extinktion ... primäres Kondensat ... Keimbildung ... ersten Agglomerationen ... veränderlichen Sternen ..."

Die Gedanken der Schreiberlinge schweifen ab, sie können den Ausführungen des Institutsleiters schon lange nicht mehr folgen und spätestens nach dem Satz: "Diese Informationen finden sie auch in unserer kleinen Info-Broschüre ...", haben sie auch aufgehört mitzuschreiben. Erst als der Vortragende sich schon mit den Worten "Vielen Dank für ihre Aufmerksamkeit." verabschieden will, wachen sie wie aus einer Trance auf und einer von ihnen besitzt genügend Geistesgegenwart noch eine letzte Frage zu stellen:

"Wofür ist Sternenstaub gut, besitzt er irgendwelche nützliche Eigenschaften?"

Der Institutsleiter ringt sichtbar um Worte, das Thema ist ihm offenbar eher unangenehm.

"Nun ja, also, auf Grund seiner einzigartigen Molekülstruktur könnte man es als starkes A..., ähm ..."

Er unterbricht seinen Satz und spricht den Fragesteller direkt an:

"Das was sie da schreiben, dass kann doch später jeder lesen? Ja? Auch Kinder? Ja? Und Frauen? Ja? Vieleicht sogar Elfen? Ja?"

Der Schreiberling nickte jedesmal leicht verwirrt -- was sollten diese Fragen? Die Gesichtsfarbe des Institusleiters wechselt dabei in schneller Folge zuerst nach dunkelrot und dann nach leichenblass. Schließlich gibt er sich einen Ruck:

"Nein, wir konnten keine nützlichen Eigenschaften des Sternenstaubs entdecken, wir forschen natürlich weiter. Vielen Dank. Auf Wiedersehen." und ohne ein weiteres Wort rauscht er davon.